M. an Friedrich Myconius [in Gotha]. - [Wittenberg], 6. Mai [1537?]

[1] M. forschte in Hamburg nach dem flüchtigen Leineweber aus Waltershausen und erfuhr von dort, daß ein Christoph aus Gotha, der seine Braut wegen vermißter Jungfräulichkeit verlassen hatte, dort war, aber vor Weihnachten nach Lübeck weitergezogen ist. Die verlassene Frau darf in jedem Fall wieder heiraten.

[2] Anbei für Myc. und [Justus] Menius die Thesen der gestrigen Disputation [wohl De astronomia, verteidigt von Erasmus Reinhold: Haussleiter, Kompendium 140-144].

[3] [Gregor] Brück sprach sehr positiv über Myc.

Fundort:
CR 4, 816f Nr. 2490. ‒ MBW.T 7.
Datierung:
Jahr: 1542, der Vorschlag des CR, ist ganz unwahrscheinlich, da am 26. Mai Myc. dem Justus Menius von einem (verlorenen) Brief M.s berichtet, worin dieser Menius zu einer Antwort gegen Albert Pigge auffordern läßt (H. U. Delius, Der Briefwechsel des Friedrich Mykonius, 1960, 92f Nr. 285). Von den erhaltenen Disputationen M.s bei Haussleiter ist keine für einen Samstag vor Jubilate bezeugt. Lediglich die obengenannte ist allgemein auf Mai 1537 datiert, und Astronomie war für M. tröstlich. Ein Gespräch mit Brück um diese Zeit ist ebenfalls wahrscheinlich, denn dieser verhandelte am 5. Mai 1537 mit Luther und Bugenhagen über die Probleme der Universität Wittenberg, insbesondere über M., Cruciger und Konrad Cordatus: CR 3, 365-368 Nr. 1573; WAB 8, 80-84. Das Gespräch über Myc. dürfte dann mit einem Rückblick auf den Bundestag in Schmalkalden verbunden gewesen sein. Der Vorgang § 1 ist noch nicht verifiziert. Er könnte M. von Myc. in Schmalkalden (⇨ 1844) mündlich vorgetragen worden sein.
Nachtrag:
Regest zu berichtigen: Z. 5 der Datierungsbegründung: ›Rogate‹ (nicht: ›Iubilate‹).

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