M. an Christian Brück in Wittenberg. Vorrede zu: M., Philosophiae moralis epitome. Straßburg, Krafft Müller, März 1538. - Wittenberg, [ca. Mitte April] 1537

[1] Die Begründung der wissenschaftlichen Ethik durch Sokrates bedeutete, wie Xenophon gezeigt hat, keine Mißachtung der Naturphilosophie, sondern führt, insbesondere beim Thema Vorsehung und Gotteslehre, zur Betrachtung der Natur.

[2] Dies ist auch M.s Absicht,

[3] weshalb er in dieser Ethik die Verbindungen zur Physik aufzeigt.

[4] Zur sittlichen Bildung ist eine systematische Ethik erforderlich,

[5] die M. im Anschluß an Aristoteles, doch mit aktuellen Bezügen verfaßte.

[6] Die Stoiker und Epikur (den [Lorenzo] Valla verehrt) lehnt M. ab

[7] und empfiehlt Aristoteles mit seiner Systematik und seiner Tugendlehre.

[8] M.s Buch ist noch unvollkommen, doch bewußt logisch angelegt.

[9] Die Widmung an B. gilt auch dessen Vater, soll aber B. und die andern Schüler M.s zur Ethik führen.

[10] Der Vater Gregor Brück

[11] soll B. ein Vorbild sein.

Fundort:
CR 3, 359-364 Nr. 1571 mit 16, 10 Anm. 2; MSA 3, 152-156. ‒ MBW.T 7.
Datierung:
Datum: Der Straßburger Drucker erhielt das Manuskript der Epitome Ende April in Leipzig (⇨ 1897.3). Die Vorrede wird vermutlich schon dabeigewesen sein, dürfte also vor M.s Abreise nach Leipzig (wo M. am 23. nachweisbar ist, ⇨ 1895) verfaßt worden sein.

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