Veit Dietrich an M. in Wittenberg. - Nürnberg, [Ende Oktober 1536]

[1] D. wird nach dem Essen den Polen Peter [Konarski?] treffen. Er hat die dänischen Wunderzeichen mit einem Brief [s. u.] an Joachim [Camerarius] geschickt und wird dessen Antwort M. zukommen lassen.

[2] Ein Ankömmling [NN] aus Österreich erzählte, daß Kg. [Ferdinand] auf die Anzeige des Landeshauptmanns von Oberösterreich [Helfrich von Meggau] dem [Erasmus] von Starhemberg geschrieben habe, er dulde die lutherische Lehre und die Ehe von dessen Pfarrer [NN], wünsche aber keine Änderung der Messe.

[3] [Wolfgang] Schiefer wurde Prinzenerzieher bei Kg. [Ferdinand] und gebraucht dabei Luthers Katechismus.

Fundort:
O. Clemen: Beiträge zur bayerischen Kirchengeschichte 16 (1910), 180f [H 3070]. ‒ MBW.T 7.
Datierung:
Datum: Laut § 3 bald nach Sommer 1536 (⇨ 1775). Der in § 1 genannte Brief D.s datiert vom 21. oder 27. Oktober 1536 (eigenhändig: München SB, clm 10357, Nr. 141); 1 und 7 ist bei D. oft schwer zu unterscheiden (vgl. ebd. Nr. 99). Gegen den paläographisch wahrscheinlichen 21. spricht, daß M., von dessen Abreise D. schreibt, am 22. noch in Nürnberg war (⇨ 1798f). Mit Sicherheit ist 1801 vor 1806 geschrieben: Der Pole, der in 1801 seinen ersten Besuch bei D. machen wird, hat in 1806 Nürnberg schon verlassen, und D. hat auch schon Kunde von M.s Schicksal auf der Reise. — Anders datiert Clemen l. c. Anm. 1 und WAB 7, 604 Anm. 1.

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