Melanchthons
Briefwechsel

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Justus Jonas, Johannes Dölsch, Andreas Karlstadt, Tilemann Plettener, Hieronymus Schurff, Nikolaus von Amsdorf und M. an Kf. Friedrich von Sachsen [in Lochau]. Dt. - Wittenberg, 20. Oktober 1521

[1] Im Auftrag des Kf. befragt, nannten die [Wittenberger] Augustiner mündlich und beiliegend schriftlich [von Heinrich von Zütphen: J. E. Kapp, Kleine Nachlese 2 (1727), 484-494; dazu U. Bubenheimer: ZSRG KA 59 (1973), 298-303, 339-342] drei Gründe für die Einstellung des Messelesens: Opfergedanke; Privatmessen; communio sub una.

[2] Vff. begutachten: Der Mißbrauch der Messe als eine der größten Sünden zieht die Strafen Gottes nach sich.

[3] Die Messe als manducatio ist Erinnerung an die Sündenvergebung.

[4] Gestiftet sind die Messen aber als gutes Werk. Aus ihrer Vielzahl folgt Unlust der Priester.

[5] Ähnlich die Messen für die Toten. Diese und andere sündhafte Mißbräuche sind abzustellen, eine Aufgabe für den Kf., und durch den urchristlichen Wortgottesdienst mit Mahlfeier zu ersetzen, was auch die Augustiner wollen.

[6] Privatmessen hingegen können toleriert werden.

[7] Die communio sub utraque wiederum ist geboten.

[8] Das Evangelium steht über menschlichen Ordnungen.

[9] Bitte an den Kf., ohne Rücksicht auf die öffentliche Meinung in seinen Landen den Mißbrauch der Messe abzuschaffen.

[10] Die Augustiner dürfen [gereinigte] Privatmessen nicht hindern und sollen die geplante evangelische Messe einführen.

[11] Gabriel [Zwilling] bestritt, daß er gegen die Anbetung des Sakraments gepredigt habe.