M. an Johannes Kresling in Goldberg [Schlesien]. - [Wittenberg, 1. Hälfte 1535]

M. antwortet auf zwei ihm von Georg [Helmrich] vorgelegte Fragen:

[1] Dissidenten in der Abendmahlslehre sind bei der Taufe nicht vom [Patenamt] auszuschließen; nur gegen Wiedertäufer ist scharf vorzugehen.

[2] Zur Abschaffung der Elevation besteht kein zwingender Grund, da [im Abendmahl] mit den Zeichen der Leib Christi gegeben wird.

Fundort:
CR 4, 734f Nr. 2422. ‒ MBW.T 6.
Datierung:
Datum: K. wirkte von 1529 bis Juli (?) 1535 in Goldberg. Die beiden Fragen beziehen sich offenbar auf die Vorbereitung der am 12. 11. 1535 durch Hz. Friedrich II. von Liegnitz und Brieg erlassenen Tauf- und Abendmahlsordnung (Sehling 3, 436-439). M.s Abendmahlsvotum entspricht der Situation nach dem Kasseler Gespräch (⇨ 1514). Post nach Schlesien ist am 19. 4. (WAB 7, 178f Nr. 2190), am 30. 4. (1569) und am 12. 6. 1535 (1576) nachweisbar. Doch handelt es sich hierbei um andere Überbringer. Helmrichs Besuch kann möglicherweise aus anderen Quellen ermittelt werden. Vgl. auch G. Hammann: Jb. für schlesische Kirchengeschichte 44 (1965), 7-12; H. Weigelt, Spiritualistische Tradition im Protestantismus (1973), 142f. Beide Autoren verstehen und datieren daher diesen Brief anders als wir.

Normdaten
Personen:

Friedrich II. von Liegnitz: http://d-nb.info/gnd/118535692

Helmrich, Georg: http://d-nb.info/gnd/1055527524

Kresling, Johannes: http://d-nb.info/gnd/13598260X

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485