NN an seinen Vater [Vf. M.]. - [Wittenberg, Juni 1535]

[1] NN hatte seinem Vater über seine Studien berichtet, kurz bevor dessen Brief eintraf. Er dankt für seine Güte.

[2] M. hat ihm Jakob Milichius als Präzeptor gewählt, bei dem NN wohnt, denn der vielbeschäftigte M. unterhält keine Privatschule. Doch korrigiert er NN.s und vieler anderer Stilübungen.

[3] Zur Sorge des Vaters wegen der Seuche teilt NN mit, daß noch keine Ansteckung festgestellt wurde, auch Hz. Johann Ernst von Sachsen und andere fürstliche und vornehme Studenten noch anwesend sind, um deretwillen bei Gefahr die Universität verlegt werden wird. Er selbst begibt sich zu seinem Verwandten Dr. Philipp [NN].

Fundort:
CR 4, 1028 Nr. 1280b. ‒ MBW.T 6.
Datierung:
Datum: Vor der in 1583 erwähnten Erkrankung, es sei denn M. betrieb Zweckoptimismus wie in 720. Jedenfalls war die allgemeine Flucht der Studenten schon Anfang Juli im Gange (Germann, Forster 1, 89). Am 5. Juli beantragte die Universität die Verlegung (WAB 7, 206 mit 13, 232). Am 18. Juli wurde sie bekanntgegeben (CR 2, 890 Nr. 1285). M. hielt sie später für übereilt (1591 u.ö.). Vgl. auch Georg Helt an Fürst Georg von Anhalt am 12. 7. 1535 (Clemen, Helt-BW 97 Nr. 148). — Der Adressat könnte vielleicht Christoph Coler (⇨ 1574.3) sein.

Normdaten
Personen:

Georg von Anhalt: http://d-nb.info/gnd/118716891

Helt, Georg: http://d-nb.info/gnd/128153113

Johann Ernst von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/120532549

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Milichius, Jakob: http://d-nb.info/gnd/117041777