M. an Antonius Corvinus in Witzenhausen. - [Wittenberg, Januar/Februar 1535]

[1] M. lobt C.s stilistische Fähigkeiten und ermuntert ihn, sie weiterhin zur Ehre Christi zu gebrauchen.

[2] C.s Predigten sind schon lange beim Drucker [Georg Rhau], doch ist noch keine Presse frei; M. wird die Korrektur lesen.

[3] Der »Dialogus« [Ludus Sylvani Hessi in defectionem Georgii Wicelii ad Papistas: O. Clemen, Flugschriften aus der Reformationszeit in Facsimiledrucken 1/3 (1921/22]) gefällt M., doch soll [Johannes] Crotus [Rubianus] geschont werden. Ebenso gefielen des C. und des Poppius Schriften über die Mönchsgelübde [Helmold Poppius: Apodeixis, und A. Corvinus: Epistola ..., Marburg 1533].

[4] Der Göttinger Prediger NN ist von seinen Pflichten entbunden, wenn er dort verhungern muß. Empfehlung M.s an die [hessischen Pfarrer].

Fundort:
CR 2, 621 Nr. 1084. ‒ MBW.T 6.
Datierung:
Datum: C. schickte seine Postille mit Brief vom 17. 11. 1534 an Luther (WAB 7, 119-121 Nr. 2148 mit 13, 227). Da sie laut § 2 schon lange beim Drucker ist, kann 1534 nicht vor M.s Abreise nach Kassel am 17. 12. 1534 (→Th. Kolde, Analecta Lutherana, 1883, 202) geschrieben sein. Auf dieser Reise traf er C. (⇨ 1523). Die 1533 und 1534 erschienenen Schriften, über die sich M. in § 3 äußert, hat er also offenbar erst bei dieser Begegnung von C. erhalten. § 4 deutet darauf hin, daß C. seither eine briefliche Anfrage an M. gerichtet hatte. Die Datierung von Enders 10, 87 Anm. 6 ist also richtig, irrig O. Clemen: ARG 17 (1920), 140 Anm. 2, und P. Tschackert, BW des Antonius Corvinus (1900), 7 Nr. 11.

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