M. an Johannes Brenz in Schwäbisch Hall. - [Wittenberg], 12. oder 21. Januar 1535

[1] B.s Bruder [Bernhard], ein begabter Student, reist zu ihm.

[2] Auf B.s Warnung vor einer Abendmahlskonkordie antwortet M., daß bei Differenzen in der Trinitätslehre u. dgl. kein Bündnis möglich ist.

[3] Namentlich der in Ulm lebende Sebastian Franck, der Bucer und vielen Ulmern, vor allem [Martin] Frecht, mißfällt, soll durch Intervention des Lgf. [Philipp von Hessen] gemaßregelt werden.

[4] Mit Bucer hat M. nichts beschlossen, was Sache der leitenden Geistlichen wie B. ist, sondern nur dessen Meinung überbracht [1513 und 1514]. M. bekennt die wahre Gegenwart Christi im Abendmahl und lehnt Neuerungen ab.

[5] Viele [Kirchenväter] vertreten die übertragene Deutung,

[6] für die in Frankreich und anderswo jetzt viele sterben.

[7] M. regt eine Konferenz zur Vorbereitung einer Konkordie an,

[8] zumal die [Oberdeutschen] sich Luther annähern und der Gedankenaustausch das Verständnis auch der übrigen Lehrpunkte gefördert hat.

[9] B. soll diesen Brief vernichten.

Fundort:
CR 2, 823f Nr. 1241; MSA 8, Nr. 266. ‒ MBW.T 6.
Datierung:
Datum: Überliefert sind 12. und 21. Januar sowie 21. März 1535. Da Bernhard Brenz wohl schon im Februar wieder nach Wittenberg zurückgekehrt ist (⇨ 1544), ist das früheste Datum zu bevorzugen, der 21. März auszuschließen.
Nachtrag:
Zur Datierung im Regest: Die überlieferten Angaben 12. und 21. Januar sowie 21. März sind nicht von gleichem Wert. Von den beiden allein ernsthaft infrage kommenden steht der 12. nur im Lib.III am Ende des Briefes, der 21. bei Herd. und Peuc. am Ende des Briefes sowie in P1457 sowohl in der Überschrift als auch am Ende des Briefes, als dessen Vorlage überdies ausdrücklich das Autogr. genannt wird.

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