M. an Johannes Mathesius in Joachimsthal.
- [Wittenberg, ca. November 1533]
[1] M. nimmt mit dem ihm noch nicht persönlich bekannten Kollegen Verbindung auf, indem er den Überbringer [Martin Faber?] als Unterlehrer empfiehlt.
[2] Gruß an [Johannes Silvius] Egranus.
Fundort:
CR 4, 927f Nr. 2601 mit H. Volz: ARG 31 (1934), 51 [H 3409].
‒ MBW.T 5.
Datierung:
Datum: Math. wurde am 15. 3. 1532 Rektor in Joachimsthal (G. Loesche, Johannes Mathesius 1, 1895, 58 und 79). Egranus wirkte 1533/34 etwa 40 Wochen zum zweitenmal dort als Prediger, vgl. Loesche 1, 86-88, wo bei der Verwertung der Angaben des Math. allerdings nicht klar zwischen Pfarrer und Prediger unterschieden ist. Die Vermutung von O. Clemen WAB 6, 375 Anm. 2 und 376 Nr. 1966, Egranus sei schon im Sommer 1532 als Nachfolger Christoph Erings nach Joachimsthal gekommen, scheitert daran, daß Egranus noch im Januar 1534 dort nachweisbar ist (Enders 9, 368 Anm. 4) und die Angabe des Mathesius, er habe etwa 40 Wochen dort gewirkt, nicht bezweifelt werden kann, zumal Mathesius seinen Amtsantritt ins Jahr 1533 legt. Luthers undatierter Brief an Wolfgang Wiebel mit dem Angriff gegen Egranus (WAB 6, 376 Nr. 1966) kann also nicht schon am 9. 10. 1532 geschrieben sein. M.s Brief mit dem Gruß an Egranus (§ 2) dürfte davor liegen, bald nach Egrans Amtsantritt und bevor Ering Luther gegen ihn eingenommen hatte, also etwa im Herbst 1533. Nun gab Martin Faber, der in einem undatierten Brief M.s (1390) als Lehrer in Joachimsthal erscheint, nach dem 20. 9. 1533 seine Stelle als Präzeptor vom Wilhelm Reiffensteins Söhnen auf (⇨ 1359). Möglicherweise ist er der in 1383 Empfohlene; dann wäre 1383 bald, nachdem Reiffenstein dem Gesuch vom 20. 9. 1533 zugestimmt hatte, anzusetzen. Für Loesches genaue Datierung „Ende Dezember“ 1533 (l.c. 2, 229 Nr. 1) gibt es keinen Anhaltspunkt; sie ist wohl versehentlich dem CR entnommen.
