M. an Bernhard Rothmann in Münster.
- [Wittenberg], 21. Juli [1532]
[1] M. erinnert an das gemeinsame Gespräch [⇨ 1208.1] über [Johannes] Campanus in [Wittenberg]. Dessen Schriften [⇨ 1237] strotzen von Dummheit. Er leugnet die Ewigkeit des Sohnes und die Personalität des heiligen Geistes, bekämpft die evangelische Rechtfertigungslehre und steht in der Abendmahlslehre zwischen Luther und Oekolampad. M. wird ihm nur antworten, wenn R. es für notwendig hält, dann aber zeigen, daß Campanus sich zu Unrecht zum Richter über Luther und Erasmus aufwirft. M. hat den Jülicher Hof gewarnt [1165.5 und 1237.2].
[2] M. benennt als Diaconus Johannes Oceppenburg und empfiehlt einen Mann aus Soest [wohl Johannes de Brune, ⇨ 1256].
Fundort:
CR 10, 132f Nr. 7114; R. Stupperich, Die Schriften Bernhard Rothmanns (1970), 6f Nr. 3.
‒ MBW.T 5.
Datierung:
Jahr: Von CR und Stupperich wegen Nähe zu 1165 auf 1531 datiert. Dagegen und für 1532 spricht jedoch: 1.) 1208 ist offenbar der erste Brief M.s an R., wogegen 1263 schon eine gewisse Selbstverständlichkeit der Korrespondenz erkennen läßt. 2.) Daß R., der von 7. 4. bis 17. 7. 1531 auf Reisen war (Stupperich S. 5 Anm. 3), schon am 21. 7. aus Wittenberg Antwort auf eine doch wohl aus Münster abgeschickte Bitte um einen Mitarbeiter bekam, ist zeitlich unmöglich; daß diese Bitte anläßlich seines Besuchs mündlich geäußert wurde, ist unwahrscheinlich, denn die Routineantwort M.s (§ 2) hätte unverzüglich (und damit ebenfalls mündlich) gegeben werden können. 3.) Eine Druckschrift des Campanus ist erst 1532 nachzuweisen (⇨ 1237).
Nachtrag:
Regest § 2 zu berichtigen: Statt ›Oceppenburg‹ lies ›Dieppenburg‹.
