[1] M. begrüßt es, daß R. an der [im April 1531 geschlossenen] Freundschaft mit M. festhält, und versichert ihn seiner Wert schätzung. Seine [damals abgegebenen] Fragen konnte M. Luther nicht gleich aushändigen und hat sie nun verlegt.
[2] Zu R.s Brief antwortet M., R. möge die Bürger im Gehorsam gegen den Rat erhalten. Die vordringlichste Reform ist die der Messe, die jedoch in der Verantwortung der Priester liegt, denen in Münster der Rat nicht zu gebieten hat. Das Volk soll nichts Zweitrangiges ändern, sondern das auf sein Gewissen Bezügliche lernen (Glaube, Buße, Obrigkeit, Liebe). Luther änderte zuerst nichts, dann die Messe und das Mönchtum.
[3] Verheiratete Priester können weiterhin amtieren, sollen aber die Messe im rechten Verständnis feiern. Ihre Ehe kann geheim bleiben. Äußere Bräuche, die nicht abgöttisch sind, kann man beibehalten. R. soll eher fliehen, als sich der Kölner Inquisition stellen.