M. an Johannes Weber in Neustadt/[Orla].
- [Wittenberg, 16. Januar 1531]
[1] M. riet dem Johannes Nicolai, selbst an seine entlaufene Frau [Eva Erbessin] zu schreiben und mit der Obrigkeit ihres Aufenthaltsortes verhandeln zu lassen. Wenn sie dennoch nicht zurückkehrt, soll er geschieden werden.
[2] M. billigt W.s Entscheidung im Fall des Georg [Jüngkling, ⇨ 878]. Er wird in Kürze einen bewährten Geistlichen [als Nachfolger] schicken [⇨ 1123].
[3] Neubearbeitung der Apologie. Noch kein Edikt erlassen [⇨ 1134.3]; doch rechnet M. mit Unruhen im Sommer.
Fundort:
Bds. 83f Nr. 106.
‒ MBW.T 5.
Datierung:
Datum: Die Angst vor Krieg im Sommer 1531 war nach ⇨ 1146.2 und ⇨ 1152.1 unbegründet, wohl aber zu Beginn des Jahres vorhanden (⇨ 1110 und ⇨ 1116). Die Publikation des Augsburger Reichstagsabschieds erwähnt M. erstmals am 7. 3. 1531. Die baldige Entsendung eines Kaplans ist nach 1123 hinfällig geworden. Also bezieht sich § 3 „Apologiam ... recudo“ nicht auf die zweite Auflage (⇨ 1156 u.ö.), sondern auf die Umarbeitung des ersten Entwurfs (⇨ 1010.4). 1117 ist also zu Beginn des Jahres 1531 geschrieben und damit wohl gleichzeitig mit Luthers Brief WAB 6, 21f Nr. 1774 mit 13, 192.