M. an Joachim Camerarius in Nürnberg. - [Wittenberg], 1. Januar 1531

[1] M. erfährt nichts über den Augsburger Reichstagsabschied [vom 19. 11. 1530], die Verhandlungen in Schmalkalden [⇨ 1110] und die Wahl des Königs Ferdinand [⇨ 1105]; er ist sehr beunruhigt.

[2] Über das Widerstandsrecht [⇨ 1091] werden [die Wittenberger Theologen] nicht mehr konsultiert. M. erläutert, daß angesichts der Sorge über die Bedrohung von seiten des [Hz. Georg von Sachsen] die theologischen Bedenken zurückgestellt und die Rüstungen gebilligt werden müssen. Doch vermißt er bei den [Kursachsen] wie schon in Augsburg [beim Reichstag 1530] die Nervenstärke und begegnet den zu erwartenden Unruhen mit Gebet.

[3] Eine Digestenstelle über ‚Liturgia‛ [⇨ 1085]. M. arbeitet am Rechtfertigungsartikel der Apologie [BS 158-233, vgl. CR 27, 460-478].

[4] Über Ulrich [Pinders] Sache schreibt Bleikard [Sindringer] an ihn.

Fundort:
CR 2, 469f Nr. 955 mit 2, 1038; MSA 8, Nr. 238; Cod. I, 372. ‒ MBW.T 5.
Nachtrag:
Jahr von Cam. hinzugefügt.

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