M. an Martin Luther [auf der Coburg].
- [Augsburg], 29. August [1530]
[1] L.s Stellungnahme [1047 mit den Parallelschreiben WAB 5, 572-580 Nr. 1697-1700] zu den Forderungen der Gegner [⇨ 1035] wird dringend erwartet. M. berichtet von den Verhandlungen [im Sechserausschuß] über den Laienkelch: Unter Hinweis auf das Zugeständnis des Basler Konzils an die [Hussiten] wird verlangt, daß auch die Kommunion sub una anerkannt wird. Eck sagte, er müsse mit Rücksicht auf das [katholische] Volk darauf bestehen.
[2] Die Frage der Meßapplikation soll bis zum Konzil vertagt werden, doch verlangt man die Beibehaltung des — interpretierten — Meßkanons. M. ist sich der Gefährlichkeit dieser Verhandlungen bewußt.
[3] Tadel aus den eigenen Reihen, vor allem vonseiten der Reichsstädte, wegen des Zugeständnisses der bischöflichen Jurisdiktion.
[4] M. schickt die neuesten Forderungen der Gegner [1035?].
Fundort:
CR 2, 327f Nr. 872; WAB 5, 597-599 Nr. 1708 mit 13, 182; MSA 7/2, 276-278 Nr. 215.
‒ MBW.T 4.
Nachtrag:
Regest § 4: Vgl. E. Honée, Der Libell des Hieronymus Vehus zum Augsburger Reichstag 1530 (1988), 277 Anm. 135.
