M. an Jodocus Schalreuter in Zwickau. - [Wittenberg], 1. Mai [vor 1547]

[1] Über die Musik als Hinweis auf Gott (wie die Arithmetik und alle Naturgesetze) und ihr Ort im Gottesdienst.

[2] Ihre Zwecke sind nach Aristoteles Lust, Erziehung (Beispiel Orpheus) und Reinigung.

[3] Lob Sch.s.

Fundort:
CR 10, 42f Nr. 7031.
Datierung:
Datum: Sch. lebte von 1525 bis Januar 1547 als Chorleiter in Zwickau. Hier legte er die Sammelhandschrift mit Kompositionen seiner Zeitgenossen und Vorgänger an, die 1582 von dem Stadtvogt Georg Neumeister der Ratsschulbibliothek Zwickau gestiftet wurde, wo sie unter der Signatur Mus. 73 aufbewahrt wird und internationale Beachtung findet. Da Sch. den Eid auf den neuen Landesherrn Moritz von Sachsen verweigerte, wurde er am 31. 1. 1547 ausgewiesen. Am 22. 9. 1550 fiel er im Kampf der Stadt Magdeburg gegen Hz. Georg von Mecklenburg. Vgl. O. Clemen: Zs. für Musikwiss. 15 (1932/33), 320-323 = Kl. Schr. 8 (1987), 176-179; WAB 8, 85f; R. Jauernig, Berichtigungen und Ergänzungen zu Eitners Quellenlexikon für Musiker und Musikgelehrte des 16. Jahrhunderts: Die Musikforschung 6 (1953), bes. 256; F. Krautwurst: Die Musik in Geschichte und Gegenwart 11 (1963), 1594-1596. M.s Brief könnte als Vorrede zu einer Publikation gedacht sein, möglicherweise zu Sch.s Sammlung. In der Zeit des Krieges und des Interims waren Sch.s Beziehungen zum neuen Kurfürsten und damit vermutlich auch zu M. abgebrochen, so daß 1546 als das späteste Jahr in Betracht kommt.

Normdaten