M. [für NN] an C[hristoph] Ering [in Annaberg?]. - [Wittenberg oder Jena, vor 1529]

[1] N. ist E. zutiefst zu Dank verpflichtet.

[2] Segenswunsch zur Vermählung und Zuspruch in Anfeindungen.

Fundort:
CR 10, 9f Nr. 6988.
Datierung:
Datum: E., der 1501 sein Studium begann, 1516 zum Priester geweiht wurde und nach einer erfolgreichen Tätigkeit als Prediger und zuletzt Superintendent von Zwickau 1554 starb, heiratete 1553 in Zwickau die Witwe Margarete Göpfert, weshalb E. Fabian: NASG 11 (1890), S. 64f Anm. 74 [H 2380] und ihm folgend WAB 6, 375 Anm. 1, M.s Brief in das Jahr 1553 setzen. Darauf kann sich dieser Brief aber nicht beziehen, denn es ist hier von Gefahren und Anfeindungen die Rede. Zweifellos geht es um die Heirat eines Priesters zu Beginn der Reformation. Daß E. als alter Mann zum ersten Mal geheiratet haben sollte, ist unwahrscheinlich. Es muß sich um seine erste Heirat handeln, durch die er sich zur Reformation bekannte. Deren Datum ist zwar nicht bekannt. Die Gefahren, von denen M. spricht, deuten aber auf die Zeit, als E. im Herrschaftsgebiet Hz. Georgs von Sachsen wirkte. Bis 1525 war er Hofkaplan in Dresden, danach Prediger in Annaberg, wo er 1529 wegen evangelischer Predigt entlassen wurde. 1529 bis 1532 war er Prediger in Joachimsthal. Ab 1533 wirkte er im evangelischen Zwickau. Zur Biographie E.s vgl. G. Wartenberg, Landesherrschaft und Reformation (1988), 48f Anm. 157. Wodurch M. dem E. zu tiefem Dank verpflichtet gewesen sein könnte, läßt sich nicht vermuten, und auch der Ton des Briefes ist so devot, daß er wahrscheinlich im Namen eines Dritten von M. verfaßt wurde.

Normdaten
Personen:

Ering, Christoph: http://d-nb.info/gnd/131559079

Georg von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/118716921

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485