Paulus Unicornius an M. [in Wittenberg]. - Frankfurt/[Main], 18. September 1559

[1] Nach langem Warten erhielt U., der von M. empfohlen war [⇨ 8455; 8747.1], die Anstellung als Professor [an der Universität Heidelberg].

[2] U. hält sich an M.s Mahnungen, die Eintracht zu wahren — über den [Heidelberger] Abendmahlsstreit hat er an [Paul] Eber geschrieben —, und Lexika zu gebrauchen, wobei ihm besonders das Lexicon [Hebraicum novum, 1557] des [Johannes] Forster weiterhilft.

[3] Bei der Auslegung der Genesis stieß U. in den Magdeburger [Zenturien] auf eine Ansicht über den Logos, die schlimmer ist als die des Servet, nämlich daß ‚Logos‛ weniger vom inneren Werk der göttlichen Wesenheit als vom äußeren des geoffenbarten Evangeliums ausgesagt wird. Doch kann U. aus den alten hebräischen Kommentaren nachweisen, daß Joh 1 nicht auf Gen 3, sondern auf Gen 1 basiert.

[4] U. beteuert seine Dankbarkeit.

Fundort:
Abschrift: Paris BSG, Ms. 1458, f. 89r-v.

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