Joachim Camerarius an M. in Wittenberg. - [Leipzig], 24. Februar [1559]
C. hat sein Bekenntnis [Gutachten über das Weimarer Konfutationsbuch, ⇨ 8859.2] an den [Dresdner] Hof geschickt. Er nimmt dasselbe von [Johannes Pfeffinger] an, der auf Verlangen des Bf. [Johann IX. von Meißen] zu Beratungen des Domkapitels nach Meißen ging. Was [Alexander Alesius] getan hat oder tun wird, weiß C. nicht. Er bringt seine Unzufriedenheit mit der kirchenpolitischen Lage zum Ausdruck und erwähnt dabei seine Cicero-Vorlesung, in der er stoische Lehren behandelt. Weiteres darüber kann [der Überbringer, ⇨ 8859.3] Esrom [Rudinger] berichten.
Fundort:
Eigenhändig: Wolfenbüttel HAB, ehemals Landeshut, Ms. II, f. 365.
Datierung:
Jahr aus Zarncke 485f: Am 9. 2. 1559 beriet der Senat der Universität Leipzig, ob diejenigen Professoren, die ein Meißner Kanonikat innehatten, der Einladung zum Generalkapitel folgen sollten, was sie bisher nicht getan hatten. Man hielt es für nötig. Nur Alesius entschuldigte sich mit schlechter Gesundheit und Aufträgen für den Kf., womit wohl das Gutachten über das Konfutationsbuch gemeint war. Am 21. 2. wurde erneut darüber beraten, wobei auch Pfeffinger in Leipzig anwesend war. Nach 8873 war er jedoch am 19. nach Meißen abgereist. Entweder ist C.s Zeitangabe „nudiussextus“ falsch, oder bei Zarncke 486 ist statt „XXI“ „XIX“ zu lesen.
