M. an Tilemann Heshusen in Heidelberg. - [Wittenberg], 17. Februar 1559

[1] M. dankt für einen Brief und für Predigten.

[2] Er versteht den Streit um die Konsistorien nicht [⇨ 8853.6]. Mit Luthers Billigung wurden den Juristen Theologen beigeordnet, weil die heidnischen und die päpstlichen Ehegesetze verbesserungsbedürftig sind, insbesondere im Scheidungsrecht. Kürzlich wurde ein diesbezüglicher Härtefall begutachtet.

[3] Über [Partikular]synoden bemerkt M. nur, daß man sich zur Erhaltung der Einheit nach Bedarf mit den Nachbarn beraten soll, jedoch unter Ausschluß von eindeutig Heterodoxen wie Flacius, der sich zu Unrecht als Gegner Schwenckfelds ausgibt, wie seine Lehre von der Bekehrung [Willensfreiheit] beweist.

[4] M. schickt den Kommentar zum Kolosserbrief [⇨ 8862].

Fundort:
CR 9, 742f Nr. 6690 (Z. 6: exempla; Z. 2 v. u.: gerere; ebd. Stenkefeldio; 743 Z. 2: die 17.); Autograph: Cambridge Mass., Harvard University, The Houghton Library, bMs Ger 162 (312).

Normdaten
Personen:

Flacius, Matthias: http://d-nb.info/gnd/118533649

Heshusen, Tilemann: http://d-nb.info/gnd/118639595

Luther, Martin: http://d-nb.info/gnd/118575449

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Schwenckfeld, Caspar von: http://d-nb.info/gnd/118612190