Johannes Stigel an M. [in Wittenberg]. - [Jena], 18. November [1558]

In seinem heutigen Brief, worin er seinem Ärger über die Störer des Kirchenfriedens [Flacius u. a.] Luft machte, vergaß St., M. an die im letzten Brief vorgetragene Bitte zu erinnern, nämlich ein Thema für die bevorstehende [Rektorats]rede zu liefern. St. schrieb unter dem Titel »Argonautica« ein Gedicht an Kaiser Ferdinand, worin er ihn zur Herstellung des Friedens im Reich und zur Wiedergewinnung von Ungarn und Griechenland auffordert. Um bei den [Jenenser Flacianern], die den Fürsten [Hzz. Johann Friedrich d. M. und Johann Wilhelm von Sachsen] raten, was sie wollen, keinen Anstoß zu erregen, wollte St. dieses Thema [für die Rektoratsrede] wählen. M. möge seinen Rat durch diesen Boten mitteilen. Grüße.

Fundort:
H.-H. Pflanz, Johann Stigel als Theologe (Diss. theol. Breslau 1936), 133f Nr. 14 [H 3440] (fehlerhaft).
Datierung:
Jahr: Da Ferdinand als Kaiser bezeichnet wird, was er seit März 1558 war, kommen nur die Jahre 1558 und 1559 in Betracht. Da St. im ersten Halbjahr 1559 Rektor war, ist 1558 sicher, denn es handelt sich eindeutig um die bevorstehende Rektoratsrede. M.s Antwort ist nicht überliefert. Das völlig unverfängliche Thema »de origine et usu sermonis« (⇨ 8852.2) hat St. anscheinend unabhängig von M. gewählt.

Normdaten
Personen:

Ferdinand: http://d-nb.info/gnd/118532502

Flacius, Matthias: http://d-nb.info/gnd/118533649

Johann Friedrich d. M. von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/100031900

Johann Wilhelm von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/100863892

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Stigel, Johannes: http://d-nb.info/gnd/104318864