M. an Georg Cracow [in Wittenberg].
- [Wittenberg, ca. 23. März 1558]
[1] M. dankt für einen Lachs, den er jedoch nicht gern ißt (Ausonius- Zitat).
[2] Wie M. erfuhr, wollte [Kf. August von Sachsen] am vergangenen Sonntag [20. März] die Rückreise [aus Frankfurt/Main] antreten.
[3] [Falsche] Nachricht vom Tod des Hz. Erich [II.] von Braunschweig[-Calenberg]. Tataren in Polen. Türken in Ungarn. Embargo Venedigs.
Fundort:
Bds. 488 Nr. 501 (Z. 8: ingressurum; Z. 11 venetorum: Venetae).
Datierung:
Datum: Lachs fing man im Frühling, wenn er gut genährt die Flüsse hinaufschwamm. Da die Nachrichten von § 3 keine Parallelen haben und teils falsch, teils alltäglich sind, bleibt die Datierung auf die Vermutung angewiesen, daß in § 2 die Rückkehr vom Frankfurter Wahltag 1558 (⇨ 8514.1) gemeint ist. Mit dieser Annahme läßt sich 8562 ziemlich genau datieren. Kf. August war am 19. März, einem Samstag, noch in Frankfurt (Ernst, Christoph-BW 4, 497f Nr. 400), ist dann aber sehr eilig abgereist (ebd. 502 Nr. 402). Vor dem 29. wurde M. in Leipzig durch heimkehrende Räte genau informiert (⇨ 8567). In 8562 weiß er noch nicht so viel, und er befindet sich am gleichen Ort wie C., nämlich in Wittenberg. Also ist 8562 in der Woche nach dem 20. März 1558 geschrieben, bevor M. nach Leipzig abreiste, wo er am Samstag dem 26. an der Stipendiatenprüfung teilnahm (bei ⇨ 8566). Am 24. schreibt er anscheinend noch aus Wittenberg (8563). Er kann noch an diesem Tag abgefahren sein, denn die Ordinationszeugnisse 8564f mit dem symbolträchtigen Datum des 25. März müssen nicht an diesem Tag ausgefertigt worden sein. Jedenfalls hat M. spätestens an diesem Freitag Wittenberg verlassen. Da er am Montag den Sonntag davor gewiß mit ‚heri‛ bezeichnet hätte, bleiben für 8562 nur Dienstag bis Donnerstag, also der 22. bis 24. März.
