M. und Joachim Camerarius an Kf. August von Sachsen. Dt. - Schulpforta, 18. August 1557
[1] M. hat die Reise zum Religionsgespräch [nach Worms] unterbrochen und mit C. befehlsgemäß die Schule in Pforta visitiert.
[2] Anläßlich der Entlassung des Rektors Christoph [Baldauff] wegen Heirat [⇨ 8270] weisen M. und C. darauf hin, daß die Verehelichung in keinem Stand oder Beruf behindert werden soll.
[3] Sie empfehlen dem Kf. die Fürstenschulen und wiederholen die Forderung nach jährlicher Visitation der drei Fürstenschulen [Pforta, Meißen, Grimma]. Segenswunsch für den Kf., seine Gemahlin [Anna] und Kinder [Elisabeth, Alexander, Magnus und Joachim].
Fundort:
P. Flemming, Beiträge zur Geschichte von Schulpforta in den Jahren 1548-1553 (Schulprogramm Naumburg 1900), 33f Nr. 8 [H 2869].
Datierung:
Die Antwort erging am 30. 8. 1557 nur an C., denn M. war nach Worms abgereist: Konzept Dresden HSA, Cop. 279, f. 79v-81r: Namens des abwesenden Kf. [August von Sachsen] beantworten die Räte das Schreiben von C. und M. aus Pforta (8314). Der Kf. verbietet dem dortigen Rektor [Christoph Baldauff] nicht die Ehe, will jedoch dessen Familie nicht in der Schule unterhalten, um keinen Präzedenzfall zu schaffen. Deshalb hat er das Entlassungsgesuch des Rektors angenommen, wie er schrieb. Nach Rückkehr des Kf. soll die endgültige Entscheidung getroffen werden. Auch in Meißen und Grimma wohnen die Familien der verheirateten Lehrer auf eigene Kosten in der Stadt. Die Visitation der Schulen Pforta, Meißen und Grimma soll künftig von C. und M. und den dazu Bestimmten durchgeführt werden.
