M. an den Rat der Stadt Annaberg. Dt. - [Wittenberg], 15. August 1556

[1] Die Erhaltung der Kirche und der Studien in der Endzeit als Aufgabe der Obrigkeiten und Trost.

[2] M. bittet um ein Stipendium für den Überbringer Matthäus Behem.

[3] Gottes Lohn. Segenswunsch.

Fundort:
CR 8, 822-824 Nr. 6051.
Datierung:
Matthäus Behem (Bohemus) aus Annaberg, der erst am 16. 2. 1559 den Magistergrad erwarb (Köstlin 1891, S. 21), publizierte schon 1556 bei Thomas Klug in Wittenberg seine »Historia de morte et gloriosa resurrectione salvatoris nostri Iesu Christi scripta carmine heroico« mit einer Vorrede an Sebastian Funck in Schneeberg vom 5. 4. 1556 aus Wittenberg. Dieser Text, der von der Menschwerdung Christi handelt, wurde von O. Clemen: ThStKr 98/99 (1926), 264-267 = Kl. Schr. 5 (1984) 274-277 [H 3263] ediert und für M. in Anspruch genommen. Wir sind jedoch der Meinung, daß es sich um die Arbeit dieses begabten Schülers handelt, der natürlich Gedanken seines Lehrers reproduziert. Doch scheinen uns die stilistischen Unterschiede deutlich zu sein. Insbesondere halten wir es für ausgeschlossen, daß M. eigene Verse mit „His versibus sapienter docemur“ anpreist. Behem zitiert das Gedicht „Nil sum ...“ (CR 10, 628f Nr. 288; vgl. MBW 7434.4), das so bekannt war, daß er den Autor M. nicht nennen mußte.

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