Tilemann [Heshusen] an M. [in Wittenberg]. - Goslar, [April 1556]

H. hält die Heilwirkung der Quelle [von Bad Pyrmont] aus vier Gründen für Teufelswerk: Vögel und andere Tiere, die aus der Quelle trinken, sterben, ebenso die meisten Menschen. Vor 70 bis 80 Jahren gab es dort Wallfahrten und Abgötterei. Ein vom Teufel Besessener hat die Quelle wiederentdeckt und wurde durch sie geheilt.

Fundort:
Referiert von [Jakob Milichius] an Fürst [Joachim von Anhalt, April 1556]: Abschrift Dessau LA, Z 6, Nr.1033, p. 121f. ‒ MBW.T 25 (erstmals publiziert).
Datierung:
Datum: In dem Bericht, der laut Aktenkontext an den Fürsten von Anhalt gerichtet ist und deshalb wahrscheinlich von seinem in Wittenberg lebenden Leibarzt verfaßt wurde, ist auch eine Druckschrift des Burkhard Mithoff über die neue Heilquelle erwähnt. Diese Schrift kennt M. am 12. 4. 1556 (⇨ 7780.3). [Milichius] schickte, wie er selbst schreibt, seinen Bericht an den Fürsten am Tag, nachdem der Brief des Goslarer Superintendenten Tilemann eingetroffen war. Heshusen wurde am 6. Mai 1556 seines Goslarer Amtes entsetzt; vgl. RE 8, 8 Z. 50; P. Barton, Um Luthers Erbe (1972), 55. Am 18. Juni wird er von M. dem David Chytraeus für ein neues Amt empfohlen. 7798 ist also zwischen ca. 12. April und den ersten Tagen des Mai 1556 geschrieben.

Normdaten
Personen:

Chytraeus, David: http://d-nb.info/gnd/119009137

Heshusen, Tilemann: http://d-nb.info/gnd/118639595

Joachim von Anhalt: http://d-nb.info/gnd/130468827

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Milichius, Jakob: http://d-nb.info/gnd/117041777

Mithoff, Burkhard: http://d-nb.info/gnd/119762889