Johannes Marbach, Theobald Nigri, Johannes Lenglin, Beatus Gering, Lucius Kyberus und Johannes Flinner an die in Naumburg versammelten Theologen. - Straßburg, 23. April 1554

[1] Als der Straßburger Rat vertraulich davon unterrichtet wurde, daß einige Fürsten eine Religionskonferenz der evangelischen Stände noch vor dem Augsburger Reichstag planten, beschloß er, diese zu beschicken, weil er sie für das beste Mittel zur Schlichtung innerer Streitigkeiten und zur Abwehr der Gegner hält.

[2] Im Bewußtsein seiner Verantwortung für die Kirche entsandte der Rat seit Beginn der Reformation seine Theologen zu solchen Konferenzen. Doch die Einladung des [Johannes] Brenz [vom 15. 4. 1554: Pressel 376 Nr. 202], am 27. April in Naumburg zu sein, traf erst am 20. April ein. Deshalb mußte der Rat in einem Schreiben an die fürstlichen Räte absagen [vgl. Pol. Corr. Straßburg 5, 526f Nr. 423 mit Anm. 1] und beauftragte die Vff., den Theologen zu schreiben.

[3] Bitte um Mitteilung der Beschlüsse, die voraussichtlich zur Beilegung von Lehrstreitigkeiten und zur Sicherung der CA gefaßt werden. Die Bedeutung der CA und der kirchlichen Einheit. Gebet.

Fundort:
Abschrift [von Marbach]: Straßburg StA, AST 198 (Diarium Marbachs), f. 182v-184v. ‒ MBW.T 24 (erstmals publiziert).

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