Leonhard Stöckel an M. [in Wittenberg]. - Bartfeld, 21. November 1551

[1] Wider Erwarten ist nach M.s Mitteilung eine Verzögerung bei St.s Berufung nach Breslau [auch ⇨ 5866.3] eingetreten. Die Briefe des Ambrosius Moibanus und des Andreas Winkler stimmen nicht mit dem des Breslauer Rates überein. Die Bartfelder wollen St. behalten.

[2] St.s Empfindungen und seine Dankbarkeit gegen M.

[3] Die Türken eroberten einige Burgen an der Theiß, doch Siebenbürgen wurde bewahrt. Es war seit der Niederlage des Kg. Ludwig von Ungarn [bei Mohács] und der Besetzung Budas [⇨ 2804.3 u. ö.] den Türken tributpflichtig; jetzt geht es in die Gewalt Kg. Ferdinands über. Die Gefahr für die [Evangelischen] wächst, wie aus dem beiliegenden Brief des Pfarrers von Klausenburg [Caspar Helt] an St. ersichtlich ist.

[4] Soeben überbringt ein Student [NN] einen Brief über den Friedensstörer [Andreas Osiander].

Fundort:
G. Bauch: Történelmi Tár 1885, S. 539f [H *2310]; Monumenta ecclesiastica tempora innovatae in Hungaria religionis illustrantia, hrsg. v. I. Karácsonyi, F. Kollányi und I. Lukcsics, 5 (1912), 614-616 Nr. 591; D. Škoviera, Epistulae Leonhardi Stöckel: Zborník Filozofickej Fakulty Univerzity Kommenského, Graecolatina et Orientalia, 7-8/1975-1976 (Bratislava 1978), 326-328 Nr. 27. ‒ MBW.T 21.

Normdaten