M. an Fürst Georg von Anhalt [in Harzgerode].
- [Wittenberg], 3. November [1551]
[1] Kf. [Moritz] von Sachsen war vor zwei Tagen in [Wittenberg]; was er über kirchliche Dinge sagte, wird M. mündlich berichten, sobald G. wieder in Dessau ist. Er erzählte auch, daß die Konzilssitzung des 12. Oktober auf den 20. Januar vertagt ist. M.s Meinung dazu.
[2] Der Überbringer Heinrich Gessinger, Sohn des verstorbenen [gleichnamigen] Pfarrers von St. Bartholomäi in Zerbst, bewirbt sich beim Rat seiner Vaterstadt um ein Stipendium; G. möge sich für ihn verwenden.
[3] M. schickt G. des [Justus] Menius Schrift gegen die Wiedertäufer [Von den Blutfreunden aus der Widertauff. Erfurt, Gervasius Stürmer, 1551].
Fundort:
CR 2, 797f Nr. 1226.
‒ MBW.T 21.
Datierung:
Jahr vgl. P. Flemming: ThStKr 85 (1912), 555 Nr. 1226 [H 3118]. Die variierenden Namensformen des Empfohlenen und seines gleichnamigen Vaters stammen aus Verlesungen der Unzialen G H K R und des zweiten Buchstabens e i o. Nach H. Graf, Die Zerbster Geistlichen seit der Reformation, in: Zerbster Jb. 14 (1929), 47-82, bes. S. 59, war Heinrich Kessinger, der aus Österreich stammte, von 1528 bis 1534 Pfarrer von St. Bartholomäi, zuvor ab 1524 Diaconus an St. Nikolai in Zerbst. Der Sohn erscheint am 7. 3. 1549 als ‚Risinger‛ in der Wittenberger Matrikel (Album 244b). — Das Jahr 1551 durch § 3 und § 1 (⇨ 6256.2).