Georg Fabricius an M. [in Wittenberg]. Gedicht. - [Meißen, nach 22. Oktober] 1551

[1] Vor dem [Schmalkaldischen] Krieg weinte in Schwaben unweit des Neckars ein Kind im Mutterleib. F. erfuhr davon, als er vom Rhein [Straßburg] nach Meißen heimkehrte. Es war damals ein Vorzeichen des Krieges in Deutschland.

[2] Jetzt geschah am 18. Oktober, dem Tag des [Semesterbeginns der Universität Wittenberg] und Gründungstag der [Universität Greifswald], dasselbe in Meißen. Am fünften Tag danach gebar die gesunde Mutter ein Mädchen.

[3] F. betete um Abwehr des bösen Omens sowie um Frieden und Erhaltung der Kirchen und Schulen.

[4] Angesichts der Kriegsgefahr soll Deutschland von der Verfolgung der Geistlichen ablassen und sich bekehren. Auch M. möge mit F. für das Vaterland beten.

Fundort:
Eigenhändige Abschrift mit Adresse an Johannes Sleidan: Straßburg StA, AST 212, Nr. 19. ‒ MBW.T 21.
Datierung:
Datum: In der Überschrift steht das genaue Datum für das Weinen des Kindes im Mutterleib. Fünf Tage später erfolgte die Geburt. F. hat wohl unmittelbar danach sein Gedicht verfaßt. Die beiden Universitätsdaten in § 2 stammen aus Ebers Calendarium historicum (⇨ 5783.2).

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