M. an Hubert Languet [in NN]. - Wittenberg, 1. September [1551]
[1] Über teuflische Besessenheit.
[2] Beispiele.
[2.1] Glossolalie einer Frau vor 12 Jahren über den zukünftigen niedersächsischen Krieg.
[2.2] Verwandlung von Fäden in echte Münzen durch ein märkisches Mädchen [Gertrud Fischer aus Lebus] vor 16 Jahren [WAB 7, 482-487 Nr. 3055 mit 13, 245f].
[2.3] Aufsagen eines Vergilverses durch eine italienische Analphabetin.
[3] M. meint, daß die wahnsinnigen Mädchen in Rom von Teufeln gequält werden. Die Teufel können durch das Gebet Rechtgläubiger ausgetrieben werden, aber nicht durch [Hostien], Weihwasser und die falschen Gebete des Cornelius [NN] und seinesgleichen.
Fundort:
CR 7, 1058f Nr. 5190.
‒ MBW.T 21.
Datierung:
Jahr: Die Quelle von § 3 wird von M. mit ‚audio‛ bezeichnet. Doch offenbar handelt es sich um eine Anfrage L.s über diesen Fall, die M. mit 6188 beantwortet. Nachweisen läßt sich von seinen Beispielen nur § 2.2: Andreas Ebert in Frankfurt/Oder schrieb darüber im Juli 1536 an Luther. Offenbar aus diesem Grund setzt das CR M.s Brief in das Jahr 1552. Doch die von M. gebrauchte lateinische Zählweise führt ins Jahr 1551. Überdies war M. am 1. 9. 1552 nicht in Wittenberg, sondern in Torgau (⇨ 6545). Deshalb basiert M. auch nicht auf dem 1549 erschienenen Jonaskommentar des Frankfurter Professors Jodocus Willich, der dieses Mirakel ins Jahr 1537 verlegt (→WAB 7, 485), was für M.s Brief 1552 ergeben würde. Unbegründet ist die Einordnung ins Jahr 1549 in Pezels Consilia (→CR). M. erzählte diese Geschichte auch in seinen Vorlesungen, vgl. die WAB 7, 485 zitierten Stellen aus Manlius und Müller.