M. an Michael Voigt [in Torgau]. - Meißen, [ca. 11. Februar] 1551

M. ermuntert V. zur Vollendung der in Meißen begonnenen musiktheoretischen Bücher. Er versah den kürzlich [nach Meißen] geschickten Entwurf mit Anmerkungen und macht Vorschläge für die Anordnung des Stoffes (Proklos, Nikomachos, Platon erwähnt).

Fundort:
CR 7, 872f Nr. 5002. ‒ MBW.T 21.
Datierung:
Datum: M. war 1551 zwei- oder dreimal in Dresden und dabei auch in Meißen: im Februar (⇨ 5999), im Dezember (⇨ 6286f) und anscheinend auch im August (⇨ 6158.2). V., den M. aus seiner Wittenberger Zeit kannte, kam im Februar 1549 als Kantor der Fürstenschule nach Meißen (⇨ 5428.2), ging aber schon im Mai 1550 (als Nachfolger seines Lehrers Johann Walter) nach Torgau an die Lateinschule; vgl. O. Taubert, Geschichte der Pflege der Musik in Torgau (1868), 12; O. Clemen: NASG 63 (1942), 161 Anm. 1 = Kl. Schrr. 6 (1985), 547 Anm. 1 [H 3507a]; MBW 5967.2. Wohl im Juli 1550 (jedenfalls nach dem 19. Juni, denn das MBW 5881 beschriebene Prodigium wird erwähnt) schreibt Georg Fabricius an V. und ermuntert ihn zur Arbeit an seinem in Meißen begonnenen Werk und zum brieflichen Austausch mit den Meißner Kollegen: CR 7, 712f Nr. 4833. Es ist anzunehmen, daß V. seinen von M. begutachteten Entwurf vor Februar 1551 nach Meißen schickte, 5998 demnach im Februar geschrieben wurde. Damals ehrte M. die Meißner Schulmänner durch ein griechisches Gedicht: CR 7, 734f Nr. 4850; Rhein (wie bei 5782), S. 304-318. In Dresden war er am 14. und hoffte an diesem oder dem folgenden Tag abzureisen (⇨ 5999). Daß er und Joachim Camerarius vier Tage in Dresden waren, schreibt Anton Lauterbach aus Pirna am 18. Februar an den Amtmann von Hohnstein Johannes Schulz: Abschrift in Gotha FB, Cod. Chart. B 190, f. 88r-v. Daß M. am 16. nicht mehr in Dresden war, erfahren wir von Caspar Heidenreich (bei ⇨ 5999). M. war also von 11. oder 12. bis 14. oder 15. Februar in Dresden. Da er am 8. noch in Wittenberg nachweisbar war (⇨ 5996f), ist er frühestens an diesem Tag, spätestens am 9. abgereist. Daß es der 9. war, steht in einem Brief von Paul Eber an NN vom 11. 2. 1551 (eigenhändig in der Lutherhalle Wittenberg). Am 10. dürfte er in Meißen eingetroffen und über Nacht dort geblieben sein. Wahrscheinlich hat er damals den Brief an V. geschrieben. Möglich ist jedoch auch, daß es auf der Rückreise geschah, insbesondere, wenn M. noch am 14. Dresden verließ und alsbald übernachten mußte.

Normdaten