Johannes Sutelius an M. [in Wittenberg]. - Göttingen, 19. Januar 1551

[1] S. wird gepeinigt von der Streitsucht der Theologen, die selbst um unschädlicher Zeremonien willen verdienten Männern Arbeit machen, die Kirche schädigen und die Wut der Gegner anstacheln.

[2] In Göttingen spaltete Joachim Mörlin die Kirche. Er wetterte von der Kanzel gegen den Kaiser, die Fürsten und die Wittenberger Theologen. S. beschimpfte er als Interimisten und Papisten, so daß seine Anhänger S.s Predigten noch immer meiden. M. wird über Mörlin durch das Schreiben des Göttinger Rates unterrichtet [5981f].

[3] Simon Kleinschmidt bestreitet mit Hinweis auf Cyprian, daß der Rat das Recht hatte, Mörlin und Franz Marshausen abzusetzen und Simon Göbel zu berufen.

[4] Bitte um Entscheidung des Vokationsstreits.

[5] Bitte um Nachricht und Stärkung gegen die Anhänger Mörlins und die adiaphoristischen Prediger.

Fundort:
Konzept: Bamberg SA, G 35, Adelsarchiv Marschalk von Ostheim, prov. Nr. 504. Pr. 25. Justus Sutelius bestätigt unter dem Datum des 21. April 1629 mit Unterschrift und Siegel, daß es von seinem Vater Johannes Sutelius eigenhändig geschrieben wurde. Hinweis: Uwe Müller (wie 4555b), S. 121. ‒ MBW.T 21 (erstmals publiziert).

Normdaten