Christoph Scheurl an M. [in Wittenberg]. - Nürnberg, 11. Mai 1519

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[1] Wie M. mit den Wittenberger Lebensbedingungen anfänglich so wenig zufrieden war, daß er mit Luther [⇨ 27] wieder abreisen wollte [vgl. aber 25], so kam der in Italien gereiste Nürnberger Sch. zwölf Jahre früher unglücklich nach Wittenberg, wo ihm das Bier nicht schmeckte, wie Ambrosius [NN], der Vater der Magdalena [NN], bezeugt, und wo er in der artistischen Fakultät auf Ablehnung stieß, bis er den Anschluß an Otto [Beckmann], [Jodocus Trutfetter] und Ulrich von Dinstedt fand. Drei Jahre später [1510] freute er sich, als er von einer Italienreise nach Wittenberg zurückkehrte.

[2] Sch., der obgleich Jurist auch nach Höherem strebt, rühmt M.s überragende Bildung und weitverzweigte Freundschaften.

[3] Sch. bekundet seine Zuneigung, empfiehlt Gregor Schlüsselfelder und möchte gerne durch M.s Vermittlung mit Reuchlin bekannt werden.

[4] Er wirbt um Verständnis für seine alte Freundschaft mit Eck, den er mit den Wittenbergern aussöhnen möchte.

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Fundort:
Bds. 3-6 Nr. 6; Suppl. 6/1, 66-69 Nr. 66. ‒ MBW.T 1.

Normdaten
Personen:

Beckmann, Otto: http://d-nb.info/gnd/128644796

Dinstedt, Ulrich von: http://d-nb.info/gnd/1139793004

Eck, Johannes: http://d-nb.info/gnd/11852870X

Luther, Martin: http://d-nb.info/gnd/118575449

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Reuchlin, Johannes: http://d-nb.info/gnd/118744658

Scheurl, Christoph: http://d-nb.info/gnd/118754815

Trutfetter, Jodocus: http://d-nb.info/gnd/104235136