M. an Ambrosius Moibanus [in Breslau]. - [Wittenberg, ca. Mai 1527]

487

[1] Segenswunsch zur Heirat.

[2] Zuspruch angesichts von Drohungen Kg. Ferdinands.

[3] Ein Bote [NN] aus Liegnitz war dieser Tage in Wittenberg. M. mißbilligt deren Pläne einer separatistischen Gemeindebildung und ihre Abendmahlslehre und ermahnt Moiban, an der altkirchlichen Lehre von der leiblichen Gegenwart Christi im Abendmahl festzuhalten.

703
Fundort:
CR 1, 809f Nr. 396; Suppl. 6/1, 332f Nr. 493. ‒ MBW.T 3.
Datierung:
Datum: Moibanus heiratete nach der doppelt gesicherten Angabe Melchior Adams (Vitae theologorum, 1705, 124) am Montag nach Cantate, dem 25. Mai 1525, nach P. Konrad, Dr. Ambrosius Moibanus (1891, SVRG 34), 34 jedoch am 30. April 1526, ebenfalls der Montag nach Cantate, wozu der Geburtstag des Sohnes Johannes am 21. oder 27. Februar 1527 (Adam, Vitae medicorum, 1705, 53) gut paßt. MBW 553 ist dennoch nicht der in 487 erwähnte kurze Brief vom Juli 1526, denn § 2 kann nicht vor der Schlacht von Mohács (29. 8. 1526) und Ferdinands Wahl durch die schlesischen Stände in Leobschütz am 5. 12. 1526 geschrieben sein. Nach der Krönung in Prag erhielten die Breslauer Gesandten am 5. März 1527 einen ungnädigen Bescheid wegen der reformatorischen Maßnahmen; Ferdinands Schreiben an den Breslauer Rat vom 10. 3. 1527 fordert die Wiederherstellung der alten Ordnung. Im Mai 1527 kam der König persönlich nach Breslau. Vgl. Schottenloher Nr. 24005. M. schrieb laut § 3 aus Wittenberg, also vor seiner Abreise zur Visitation am 6. Juli (→WAB 4, 222.7). Moibans Heirat hatte M. zufällig und deshalb verspätet erfahren. Der Gesandte war nicht wie der vor MBW 487 wegen der Schulgründung da, sondern gehörte zu den Schwenckfeldianern.

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