M. an Johannes Spangenberg [in Eisleben] und die übrigen Pfarrer der Grafschaft Mansfeld. - [Wittenberg], 23. Januar 1549

[1] Die Einheit und Erhaltung der Kirche.

[2] M. billigt die Stellungnahme der Mansfelder [zum Interim]. Irrlehren und falsche Kulte sind unannehmbar. In Adiaphoris wird man harte Knechtschaft ertragen, um nicht aus geringem Grund Gelegenheit zur Vertreibung der Pfarrer zu geben.

[3] Gegen die Vertreter einer härteren Haltung verweist M. auf die Verwüstung der [evangelischen] Gemeinden am Rhein und in Schwaben, wo nicht einmal getauft wird, da die Pfarrer vertrieben, einige ermordet, ihre Frauen und Töchter entführt wurden und die Obrigkeiten nicht helfen. Deshalb soll man bei den Gemeinden bleiben, solange man es ohne Gottlosigkeit kann.

[4] Gebet.

Fundort:
CR 7, 313-315 Nr. 4469. ‒ MBW.T 19.
Datierung:
Das am 15. 1. 1549 in Eisleben (⇨ 5454.2) verabschiedete Interimsgutachten der Mansfelder Geistlichen befindet sich, von Johannes Wigand abgeschrieben, in Wolfenbüttel HAB, Cod. Guelf. 12.9 Aug. 2o, f. 116r-127r. M. brachte darauf seine Zustimmung zum Ausdruck: W. Thüringer, Die Melanchthonhandschriften der Herzog August Bibliothek (1982), 90.

Normdaten
Personen:

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Spangenberg, Johannes: http://d-nb.info/gnd/123624878

Wigand, Johannes: http://d-nb.info/gnd/117383317