M. an Fürst Georg von Anhalt, Koadjutor in Merseburg. - [Nordhausen], 20. Juni 1547

[1] Laut Platon [Nomoi II 709b] besteht die Regierung in göttlichem und menschlichem Wirken.

[2] Nachdem Gott Deutschland gezüchtigt und Regentschaften verändert hat, müssen die Verantwortlichen für den Aufbau sorgen. Von G. erfuhr M., daß Hz. [Moritz von Sachsen] dazu entschlossen ist.

[3] Daß auch G. sich um Gemeinden und Zucht kümmert, tröstet M. und läßt ihn hoffen, daß Gott die Barbarei verhindert. Viele Jahre lang trug M. Schmerz um das, was jetzt bestraft wurde, und er betet um die rechte Buße.

[4] Bald will er darüber mit G. sprechen. Er wartet auf Post aus Nürnberg [⇨ 4792.1]. Segenswunsch für G. und seine Brüder [Joachim und Johann].

Fundort:
CR 6, 582f Nr. 3921. ‒ MBW.T 16.
Nachtrag:
§ 1: Nomoi IV (nicht II).

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