Melanchthons
Briefwechsel

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MBW 4391a

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Georg Buchholzer an Asmus Spiegel, Gregor Brück, M. und die anderen Hofräte in Wittenberg und Torgau. Dt. - Berlin, 23. September 1546

[1] Der Kanzler Johannes Weinlebe [Weinlaub] zeigte B. heimlich einen Brief Kg. Ferdinands, mitunterzeichnet von dessen Kanzler [Heinrich von Plauen?], an Kf. [Joachim II.] von Brandenburg. Darin berichtet Ferdinand über einen Brief des Kaisers [Karl V.] an ihn: Das Kriegsvolk aus den Niederlanden ist ohne Verluste [in Süddeutschland] angekommen. Kf. Johann Friedrich von Sachsen und Lgf. Philipp von Hessen haben an den Kaiser und dessen Helfer einen Absagebrief [vgl. G. Mentz, Johann Friedrich der Großmütige, 3 (1908), 3] geschickt, was auch Ferdinand zum Handeln zwingt. Böhmische Truppen werden sich in Kaaden sammeln und über Joachimsthal nach Sachsen und Thüringen ziehen. Die Schlesier und Oberlausitzer sollen in Bautzen, die Niederlausitzer in Sonnewalde zusammenkommen, Doberlug und Kirchhain sowie den sächsischen [Kurkreis] rechts der Elbe besetzen. Ehrenberg wurde zurückerobert. Ferdinands Sohn Maximilian soll in den Krieg ziehen. Ferdinand bat Kf. [Joachim II.] von Prag aus durch [Wilhelm] von Bredow vergeblich um Reiter und Proviant [Pol. A. Moritz 2, 1004 Anm. 1]. B. konnte keine Abschrift anfertigen, weil der Kanzler den Kf. nach Schöneberg auf die Jagd begleiten mußte. B. bittet, Schlieben, Liebenwerda, Doberlug, Kirchhain und das meißnische Land vor Schaden zu bewahren. Abfällige Bemerkung über Johannes Agricola.

[2] Nachschrift: [Gf. Albrecht] Schlick schickte erstaunliche Nachrichten, nach B.s Meinung, um den Kf. zu betrügen. [N.] Ösendts stellte den Boten [NN]. Andreas Dornhofer in Torgau soll ihn entlohnen.