M. an Jakob Micyllus [in Frankfurt/Main]. - [Wittenberg, 2. Hälfte Dezember 1525]

425

Nachdem Kf. [Johann] die Sicherung der Universität [Wittenberg] zugesagt hat, erscheint M. die Gewinnung eines [neulateinischen] Dichters eine vordringliche Aufgabe, da ohne Verskunst auch der Prosastil verkümmert, und er versucht Mic., dessen Gedichte er sehr schätzt, von seiner Frankfurter Schule, für die ein Geringerer genüge, abzuwerben und ohne feste Lehrverpflichtung als dichterisches Vorbild nach [Wittenberg] zu holen, da Eobanus [Hessus], den man vorgezogen hätte, nach Nürnberg berufen wurde.

498
Fundort:
CR 1, 782-784 Nr. 364; Suppl. 6/1, 306 Nr. 440. ‒ MBW.T 2.
Datierung:
Datum: Micylls Berufung war schon im Oktober 1525 vorgesehen (UUW 1, 144 Nr. 147). Doch da Eobans Berufung nach Nürnberg feststeht, kann dieser Brief erst nach M.s Rückkehr aus Nürnberg, die einige Tage vor dem 20. Dezember erfolgte (⇨ 432), geschrieben sein, vermutlich nicht lange danach.

Normdaten
Personen:

Hessus, Eobanus: http://d-nb.info/gnd/118704249

Johann von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/100503225

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Micyllus, Jakob: http://d-nb.info/gnd/100310281