Melanchthons
Briefwechsel

4138

MBW 4139

4140

[M.:] Gutachten [für Konrad Cordatus in Stendal]. - [Wittenberg, 4. Februar 1546]

Über theologische Promotionen an der Universität Frankfurt/Oder.

[1] Da in Frankfurt keine theologische Fakultät mehr besteht, soll die Kirche (Hinweis auf Alexandria, Antiochia u. a.), vertreten durch Kf. [Joachim II.] von Brandenburg und die Universität, Konrad Cordatus als Dekan einsetzen. Die Zustimmung des Kanzlers Bf. [Georg von Blumenthal] von Lebus ist wünschenswert, aber nicht erforderlich.

[2] Die Zulassung zur Prüfung erfolgt im Beisein zweier evangelischer Doktoren anderer Fakultäten durch Cordatus mittels

[2.1] Vermahnung,

[2.2] Verpflichtung auf die altkirchlichen Bekenntnisse und die kurbrandenburgische Kirchenordnung [Sehling 3, 39-90],

[2.3] Befragung von Leumundszeugen.

[3.1] Prüfungsthemen.

[3.2] Öffentliche Disputation mit anschließender Zulassung zur Promotion.

[3.3] Über die Mitwirkung des Kanzlers.

[4] Promotionsagende.

[4.1] Die scherzhafte Disputation am Vorabend wird abgelehnt.

[4.2] Rede des Promotors.

[4.3] Der Promovendeneid.

[4.4] Die Promotionsformel:

[4.4.1] Johannes [Ludecke] und [Andreas] Musculus werden zu Doktoren der Theologie erklärt,

[4.4.2] durch Öffnen der Bücher zu Hütern der Lehre bestellt,

[4.4.3] auf den Lehrstuhl gesetzt,

[4.4.4] mit dem Hut bekleidet,

[4.4.5] mit Ring und Kuß zur Eintracht ermahnt,

[4.4.6] durch Umarmung und Kuß an Leiden erinnert.

[4.5] Schlußworte und Geschenke der Promovierten.

Fundort:
K. Hartfelder, Melanchthoniana paedagogica (1892), 147-155 [H 2411]. ‒ MBW.T 15.

Datierung:
Datum: Beilage zu 4138.