M. an Arnold Burenius [in Rostock]. Vorrede zu: M., Enarratio aliquot librorum Ethicorum Aristotelis primi, secundi, tertii et quinti, ad intelligendum Aristotelem utilis. Wittenberg, Josef Klug, 1545. - [Wittenberg], Februar 1545

[1] Die verbreitete Kritik an den Wissenschaften (Aristophanes über Sokrates und Meton; Arkesilas u. a. [Skeptiker]) scheint einleuchtend bei der Ethik, die unsicher (Platons Höhlengleichnis) und

[2] nutzlos gegen die Naturanlage (Plautus; Catilina) ist.

[3] M. antwortet: Die Kirche kann den Zwiespalt zwischen Vernunft und Begierden erklären [Sündenfall];

[4] die ethischen Grundsätze sind der Vernunft von Gott als Naturgesetz sicher gegeben;

[5] der Nutzen der Ethik für das menschliche Zusammenleben ist trotz Behinderung durch den Teufel vorhanden, kommt aber erst durch das Evangelium zur vollen Wirkung.

[6] Das Studium der Ethik des Aristoteles ist nötig, damit man Philosophie und Evangelium unterscheiden lernt, und weil auch in der Kirche über das Gesetz geredet werden muß.

[7] M. hat sie für die Studenten mit Erläuterungen versehen, aber nicht ins Lateinische übersetzt, damit die griechischen Quellen gelesen werden zur Verhinderung einer erdichteten Philosophie.

[8] Schädlich ist eine verderbte Philosophie wie die der Epikureer und Stoiker.

[9] Widmung an B.

[10] Wie der junge M. Aristoteles studierte und in Verständnisschwierigkeiten geriet, bis er den Schlüssel in Platons »Gesetze« Buch 6 fand.

[11] Ermunterung der Leser.

Fundort:
CR 2, 849-854 Nr. 1260; CR 16, 5-10. ‒ MBW.T 14.

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