M. an Justus Menius [in Mühlhausen/Thüringen]. - [Wittenberg], 2. August 1544

[1] M. betet für Kirche und Schule in Mühlhausen. Da der Teufel allenthalben Zwietracht zwischen den Patronen sät, soll der Rat der Stadt [trotz wechselnder Oberhoheit] auf einem ständigen Superintendenten bestehen, was die Fürsten [Kf. Johann Friedrich und Hz. Moritz von Sachsen und Lgf. Philipp von Hessen] nicht versagen dürfen. So wurde an den Rat geschrieben [3634], und auch Men. soll ihn dahingehend beeinflussen.

[2] M. billigt die Berufung des Sebastian [Boetius als Superintendenten]. Als Schulleiter [in Mühlhausen] hätte er statt Men.s Kandidaten Wolfgang Fulda, den er schätzt, einen älteren gewählt. Über den Eisenacher [Schulmeister] denkt M. noch nach, hat aber dem Rat schon einen Geeigneten benannt [Johannes Reischacher, ⇨ 3661.1].

[3] Der Löwener Theologe und entschiedene Luther-Gegner [Jacobus] Latomus bekannte auf dem Sterbebett, daß er wissentlich die Wahrheit bekämpft habe [⇨ 3637.2].

Fundort:
CR 5, 452f Nr. 2999. ‒ MBW.T 13.
Datierung:
Die Briefe des 2. August trafen am 13. in Mühlhausen ein, wie Men. am 14. an Friedrich Myconius nach Gotha berichtete: O. Clemen: ARG 27 (1930), 275-277 Nr. 17.

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