M. an Veit Örtel in Wittenberg. - [Bonn, 17.] Juli [1543]

[1] Obwohl M. am Geburtstag seiner Tochter Magdalena [18. Juli] abreisen wollte, gibt er dem Studenten [Johann von Bert?] aus Wesel, den er auch Paul [Eber] empfohlen hat [3278], diesen ersten Brief an Ö. mit. M. schrieb mehrmals an [Caspar] Cruciger und Paul [Eber]. Er ist beunruhigt, weil er keinen Brief über die Universität [Wittenberg], das Wichtigste in seinem Leben, erhalten hat.

[2] Politische Umwälzungen; die Franzosen verwüsten das Grenzgebiet.

[3] Der Arzt [Johannes] Guinterius spricht oft von seinem Studienfreund Ö. und will die [Wittenberger] besuchen.

[4] Treffen zwischen Kaiser und Papst [Paul III. am 21. Juni in Busseto] bei Parma; sie sprachen nicht über Frankreich, sondern nur über Nebensächliches.

Fundort:
CR 5, 141f Nr. 2724. ‒ MBW.T 12.
Datierung:
Datum: Wie 3278 abschriftlich mit dem Datum des 12. Juli überliefert, und zwar mehrfach. Aus dem Inhalt geht aber hervor, daß 3279 von demselben Studenten wie 3278 überbracht wurde, aber danach geschrieben ist. Unvereinbar ist damit die Beziehung auf den Geburtstag der Magdalena Melanchthon, die in 3278 mit ‚proximo die‛, in 3279 mit ‚intra triduum‛ hergestellt wird. Man muß hier eine ungenaue Ausdrucksweise annehmen. Vom 12. her ist der 18. mit ‚intra triduum‛ keinesfalls bestimmbar. Offenbar ist in beiden Briefen schon in der Urabschrift 17 in 12 verlesen worden. — Als Adressat von 3279 ist auch Jakob Milichius überliefert. Da sich aber M. dafür entschuldigt, daß er dem Empfänger auf dieser Reise bisher nicht geschrieben hat, ist Ö. gesichert, denn an Milichius sind zwei Briefe überliefert (3234 und 3244).

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