M. an Johannes [Schopper], Abt von Heilsbronn. - Worms, 2. [Dezember] 1540

[1] Sch.s Reform seines Klosters zur ursprünglichen Studienanstalt ist vorbildlich. Hier können arme Studenten zu Pfarrern ausgebildet werden. M. tadelt den Raub von Kirchengütern durch den Adel.

[2] M. bittet, den Überbringer Ulrich Piscator [Vischer] aus Nördlingen wieder in das Haus aufzunehmen.

[3] Gott hat den [evangelischen] Ländern bisher Frieden gewährt, weil sie armen Priestern und Studenten Zuflucht bieten.

Fundort:
CR 9, 321f Nr. 6365. ‒ MBW.T 9.
Datierung:
Datum: Der nur durch einen Druck von 1590 überlieferte Brief trägt das Datum ‚Worms, 2. Oktober 1540‛. Er wird im CR unter 1557 gebracht, da M. am 2. 10. 1540 noch nicht in Worms war (⇨ 2517). 1557 hieß der Heilsbronner Abt aber Friedrich Schörner und Schoppers Schule wurde schon 1534 oder früher gegründet, vgl. H. Jordan, Reformation und gelehrte Bildung in der Markgrafschaft Ansbach-Bayreuth (1917), 315ff, bes. 317 Anm. 2. 1540 ist auch dadurch gesichert, daß der Empfohlene im Sommersemester 1540 in Wittenberg sowohl immatrikuliert als auch Baccalaureus artium wurde. Der Monat ‚Oktober‛ ist also verdruckt, was umso leichter geschehen konnte, als der darauf folgende andere Brief an Sch. (2828) tatsächlich in einen Oktober gehört. Für ‚Dezember‛ statt November spricht die Erwähnung der Eisvogeltage in § 3, und vielleicht ist ‚Oktober‛ durch ein mißdeutetes ‚Xbris‛ entstanden.

Normdaten
Personen:

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Schopper, Johannes: http://d-nb.info/gnd/119823683