M. an Kf. Joachim II. von Brandenburg. Dt. - Wittenberg, 1. Oktober 1540

[1] Um der kirchlichen Eintracht willen wünscht M. die Beilegung des Streites zwischen Johannes Agricola und Luther, die aber schwierig sein wird.

[2] M. gab J.s Schreiben [2502] Luther zu lesen. Dieser verlangt von Agricola außer der Zurückziehung der Klage Widerruf seines antinomistischen Irrtums in einem Schreiben an die Gemeinde Eisleben und Zurücknahme seiner Angriffe gegen das Buch „Wider die Antinomer“ [WA 50, 461-477]. Daß Agricola vor der Versöhnung predigt, mißfällt Luther.

[3] Bei Ablehnung dieser Bedingungen bleibt Agricola nur die Bitte um freies Geleit zur Verhandlung vor den Kommissaren [Bernhard von Mila, Gregor Brück und Benedikt Pauli].

[4] M. rät zu deren Annahme.

Fundort:
K. E. Förstemann, Neues Urkundenbuch 1 (1842), 346f Nr. 30 [H 1768]. ‒ MBW.T 9.

Normdaten
Personen:

Agricola, Johannes: http://d-nb.info/gnd/118501070

Brück, Gregor: http://d-nb.info/gnd/118674579

Joachim II. von Brandenburg: http://d-nb.info/gnd/118557556

Luther, Martin: http://d-nb.info/gnd/118575449

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Mila, Bernhard von: http://d-nb.info/gnd/130355437

Pauli, Benedikt: http://d-nb.info/gnd/119782138