M. an Fürst Georg von Anhalt. - [Wittenberg], 21. Dezember [1538?]

Wie Josia und Konstantin die Kirche vorbildlich durch Bücher förderten, handelt auch G.; M. versichert ihn des Schutzes Gottes in den gegenwärtigen Gefahren und bittet ihn, die Kosten gelassen zu tragen. Der Buchhändler Moritz [Goltz] benötigt zur Leipziger Neujahrsmesse wenigstens die Hälfte des Kaufpreises. Auch M. hat ihm Geld gegeben.

Fundort:
CR 3, 867 Nr. 1890. ‒ MBW.T 8.
Datierung:
Datum: Goltz starb 1548 als einer der reichsten Männer Wittenbergs (NDB). Seine Liquiditätsschwäche dürfte in die Anfänge seiner Geschäftstätigkeit weisen; die Ratenzahlung für den Verlag Christian Dörings lief bis 1. 1. 1536 (⇨ 1327.4). Die von M. erwähnten Gefahren können nicht die Kriegsereignisse 1546/47 sein, denn damals konnte ein Wittenberger nicht die Leipziger Neujahrsmesse besuchen. Gefährlich war auch die politische Situation nach der Ächtung der Stadt Minden (⇨ 2123; ⇨ 2136.2) bis zum Frankfurter Anstand. Vermutlich hingen die anscheinend größeren Bucheinkäufe Georgs mit der Visitation des Jahres 1538 (vgl. Sehling 2, 499f) zusammen, die eine Ausstattung der Pfarreien mit Büchern zur Folge gehabt haben könnte. Vorschüsse wurden aber auch sonst erbeten, z.B. zur Michaelismesse 1535 (Clemen, Helt-BW 99 Nr. 152).

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