M. an Friedrich Myconius in Gotha.
- [Jena], 19. November [1535]
[1.1] M.s Bedrückung über die Ärgernisse in den eigenen Reihen weicht, wenn er die gegnerischen Grausamkeiten und Heucheleien, insbesondere bezüglich der Priesterehen, betrachtet.
[1.2] Im Fall des [Priesters] Johannes [NN] aus Arnstadt, den seine Frau unter dem Einfluß ihres Vaters verlassen hat, soll Myc. die begehrte Scheidung aussprechen, den Mann dem Gf. [Heinrich XXII. von Schwarzburg] empfehlen und dem Vater brieflich seine Gottlosigkeit vorhalten.
[2] M. schickt ein Exemplar seiner Disputation [⇨ 1654.2]. Wenn Myc. nach Weimar kommt, will M. ihn dort treffen.
Fundort:
CR 2, 975f Nr. 1359.
‒ MBW.T 6.
Datierung:
Jahr: Nach Weimar eilen (§ 2) konnte M. nur von Jena aus. Der Aufenthalt 1527 kommt nicht in Betracht, da der altgläubige, auf Selbständigkeit gegenüber Kursachsen bedachte Gf. Günther XXXIX. von Schwarzburg sich schwerlich von dem Gothaer Pfarrer beeinflussen ließ, sondern vielmehr den verheirateten Priester Konrad Buchpach vertrieb (G. Einicke, Zwanzig Jahre Schwarzburgische Reformationsgeschichte, 1904, 377ff, 396f).
Nachtrag:
§ 1.2: Heinrich XXXII. (nicht XXII.).