M. und die anderen Visitatoren an einen Adligen [Wolf von Draendorf in Werchau]. Dt. - [Wittenberg, ca. Februar? 1534]

[1] Des Überbringers Blasius Wille aus Werchau bereits mit einem Kind gesegnete Ehe mit seiner Base Margaretha

[2] wird durch Dispens von dem nicht nach göttlichem sondern nur nach menschlichem Recht verbotenen Verwandtschaftsgrad legalisiert.

[3] Zur Abschreckung soll er aber vor der Hochzeit drei Wochen gefangen gehalten werden.

Fundort:
CR 1, 1008f Nr. 559; G. Schleusner: ZKG 6 (1884), 427f [H 2273]; Suppl. 6/1, 442 Nr. 703. ‒ MBW.T 6.
Datierung:
Datum: Als Absender sind neben M. die „Visitatoren zu Wittenberg“ überliefert. „Werchem“ ist demnach Werchau, das zur Superintendentur Herzberg gehörte (Pallas 2/3, 650ff), wo M. ab 17. 12. 1533 visitierte (⇨ 1388). Erbherren des Dorfes waren die Draendorf (aus deren Familie der 1425 in Heidelberg verbrannte waldensische Ketzer Johannes von Draendorf stammte, dessen Schriften M. kannte: CR 9, 887). 1544 ist ein Wolf von Draendorf genannt; da der 1555 bezeugte Georg von Draendorf noch 1577 lebt (Pallas l.c.), dürfte Wolf schon 1533 Dorfherr gewesen sein. Da Blasius Wille laut Absender bei Schleusner nach Wittenberg gekommen ist, ist der Bescheid nicht schon im Dezember 1533, sondern danach ergangen, vielleicht etwa gleichzeitig mit 1405.

Normdaten
Personen:

Draendorf, Johannes von: http://d-nb.info/gnd/11868065X

Draendorf, Wolf von: http://d-nb.info/gnd/1140076957

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485