M. an Antonius Corvinus in Witzenhausen. - [Wittenberg, Ende Mai/Anfang Juni 1532]

[1] M. bekundet seine Freude über den [ersten] Brief des C. an ihn und versichert C. seiner Freundschaft.

[2] Die Sache der Witwe [NN], die von M. und Bugenhagen gastfreundlich aufgenommen wurde, haben Luther und M. Bugenhagen anvertraut.

[3] M. schickt die Chronik des [Johannes] Carion [Wittenberg, Georg Rhau, 1532], die er selbst geordnet und mit einem Anhang versehen hat und bei einem möglichen Neudruck aus Ptolemaios ergänzen will.

[4] Gegenwärtig erklärt M. den Römerbrief; er hofft, die Rechtfertigungsfrage — anders als in der Apologie — völlig klären zu können.

[5] Ermahnung zu konstruktiver Predigt. Grüße von Luther, dem es etwas besser geht, auch an Justus Winter.

Fundort:
CR 2, 567f Nr. 1032. ‒ MBW.T 5.
Datierung:
Datum: Jahr aus § 3. Die Darstellung der Chronik reicht bis in den März 1532 (vgl. auch G. Münch: Sachsen und Anhalt 1, 1925, 214 [H 3235]). Bugenhagen kam erst am 30. April aus Lübeck nach Wittenberg zurück (WAB 6, 312 Anm. 5). Wegen § 4 ist 1250 möglichst früh anzusetzen, denn der gedruckte Kommentar, von dem hier noch gar nicht die Rede ist, erschien einige Zeit vor dem 18. Oktober (⇨ 1286). Luther war von 1. Mai bis Mitte Juni leidend (WAB 6, 311f Nr. 1934 und 318f Nr. 1938), doch hielt er vor 5. Juni wieder Vorlesung (⇨ 1254). In 1254 kommt wie in 1250 der Ausdruck „meliuscule valet“ vor, allerdings auf einen anderen bezogen.

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