M. an Georg Spalatin [in Altenburg]. - [Wittenberg, September/Oktober 1531]

[1] Da M. beim Eintreffen von Sp.s Brief nicht zu Hause war, antwortet er verspätet. Die Ehesache des von Alexius Crosner begünstigten Altenburger Jünglings [NN] und eines Mädchens [NN] kannte M. nur aus einer mündlichen Andeutung Crosners, jedoch keine Akten, so daß weder M. noch Luther ein Urteil fällten, und Crosner sich also zu Unrecht auf Luther beruft.

[2] Obwohl M. keine Verleumdung Sp.s von Seiten Crosners vernommen hat, versichert er Sp., daß kein Mensch Sp.s Ansehen bei Luther und M. herabsetzen könnte, am wenigsten Crosner, der Luthers und M.s Mißfallen u.a. durch die Publikation seiner Verteidigungsschrift [gegen Franz Arnoldi] wegen eines [angeblich gestohlenen] Kissens erregt hat.

[3] Sp. kann diesen Brief Crosner zeigen. Über den [Speyrer] Reichstag ist noch nichts bekannt.

Fundort:
CR 2, 555f Nr. 1022 mit 3, 1271. ‒ MBW.T 5.
Datierung:
Datum: Jahr von Sp. notiert. Einige Zeit nach dem 14. August, an welchem Tag Luther das Manuskript der in 1194 als erschienen vorausgesetzten Schrift Crosners an Amsdorf in Magdeburg schickte (WAB 6, 158f Nr. 1852 mit 13, 198f). Über den Reichstag äußert sich M. ähnlich am 9. und 29. September (1184.4 und 1192.2), anders Ende Oktober/Anfang November (1197.4 und 1199f).

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